Die Räuber im Sträflings-Dress konzentrieren sich im Herbst und Winter in der Regel auf kleine, übersichtliche Bereiche. Während gerade die kapitalen Fische in der wärmeren Jahreszeit oft als Einzelgänger oder in kleinen Grüppchen unterwegs sind, rotten auch sie sich nun zu größeren Trupps zusammen. Für uns Angler bringt das Vor- und Nachteile. Positiv: Sind die Barsche erst gefunden, können wir echte Sternstunden erleben und an einer Stelle oft mehrere gute Fische fangen. Der Nachteil an der Sache: Stehen die Barsche geballt an nur wenigen Ecken, ist der Rest des Gewässers natürlich verwaist. Große Bereiche der Seen, Flüsse und Kanäle erscheinen geradezu tot. Beim Barschangeln in der kalten Jahreszeit ist es daher extrem entscheidend, den richtigen Platz zu finden. Konzentrieren Sie Ihre Bemühungen an Flüssen nun auf die tieferen und strömungsärmeren Abschnitte. Wenn vorhanden, sind Häfen immer ganz heiße Adressen. Dort sammeln sich zum Herbst auch häufig die Weißfische – und damit natürlich die Räuber! An Seen sollten wir uns ebenfalls auf die tieferen Bereiche konzentrieren. Oft finden wir die Barsche an den selben steilen Kanten wie im Sommer – nur eben zwei Etagen tiefer.
Beim Bootsangeln ist gerade in der kalten Jahreszeit ein Echolot Gold wert. Auf großen, sehr tiefen Seen wird es ohne technische Hilfe sehr schwer, die Barsche ausfindig zu machen. Und dann gibt es ja noch die Sorte von Gewässern, die kaum Tiefenschwankungen aufweisen: Kanäle und durchgehend flache Seen zum Beispiel. Hier können Sie sich an Strukturen orientieren, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Barsche haben zum Beispiel eine Vorliebe für Verstecke aller Art: Bootsstege, Pontons, im Wasser liegendes Totholz und Brückenpfeiler sollten Sie stets mit einigen Würfen bedenken. Noch besser ist es allerdings, wenn wir herausfinden, wo sich in diesen Gewässern die Weißfische sammeln. An milden Tagen zeigen sich Rotaugen, Lauben & Co auch im Herbst und Winter an der Oberfläche. Ansonsten sind Haubentaucher und andere Fisch fressende Wasservögel ein gutes Indiz. So oder so sollten Sie nicht allzu viel Zeit, an einzelnen Stellen verbringen, sondern lieber einen neuen Platz ansteuern, wenn in der ersten halben Stunde keine Bisse erfolgen.