Jigköpfe & Köder-Rasseln
(122 Artikel)Jigköpfe und Köderrasseln: so wird der Gummifisch zum fängigen Köder
Was ist ein Jigkopf?
Ein Jigkopf, auch als Jig-Head oder Jigkopfblei bezeichnet, ist ein Angelzubehör, das hauptsächlich zum Angeln mit Gummiködern oder Weichplastikködern verwendet wird. Es handelt sich um einen speziellen Angelhaken, der an einem bleiförmigen Gewicht befestigt ist. Der Name "Jigkopf" leitet sich von der Angeltechnik "Jigging" ab, bei der der Köder mit kurzen, ruckartigen Bewegungen geführt wird.
Die Verwendung eines Jigkopfes ermöglicht es, Gummiköder oder Weichplastikköder in verschiedenen Tiefen zu fischen und eine zielgerichtete Köderführung auszuführen. Beim Jigging wird der Köder durch kurze Auf- und Abbewegungen des Angelrutenendes oder der Schnur bewegt, um eine attraktive Köderaktion zu erzeugen. Diese Bewegungen können Raubfische dazu verleiten, den Köder anzugreifen.
Jigköpfe sind äußerst vielseitig und werden oft beim Angeln auf verschiedene Raubfischarten wie Barsche, Zander, Hechte und Forellen eingesetzt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Angelausrüstung für Angler, die gerne mit Weichplastikködern arbeiten.
Aus welchen Komponenten besteht ein Jigkopf?
Ein Jigkopf hat in der Regel folgende Hauptkomponenten:
Haken: Der Haken am Jigkopf kann in verschiedenen Größen und Formen erhältlich sein, je nachdem, welche Art von Fisch Sie fangen möchten. Der Haken dient dazu, den Köder sicher zu befestigen und den Fisch zu haken, sobald er zuschnappt. Hier sollte auch auf Qualität geachtet werden: der Haken sollte nicht aufbrechen und seine Spitze sollte scharf sein. Hier haben sich Marken wie VMC, Gamakatsu oder Mustad sehr bewährt.
Gewicht: Der bleiförmige Kopf des Jigkopfes dient dazu, den Köder abzusenken und in die gewünschte Tiefe zu bringen. Das Gewicht kann je nach Modell und Größe des Jigkopfes variieren.
Öse oder Wirbel: Am oberen Ende des Jigkopfes befindet sich eine Öse oder ein Wirbel, an dem die Angelschnur oder das Vorfach angebracht wird. Die Position der Öse am Jigkopf entscheidet darüber, in welchem Winkel der Köder beim Jiggen aufsteigt oder fällt.
Was für Arten von Jigköpfen gibt es?
Jigköpfe gibt es in vielen Formen. Die Form entscheidet über den Wasserwiderstand und wie der Köder letztlich läuft.
Dart Jighead: Dart Jighaken sind speziell im Freiwasser erfolgreich. Ihre Kopfform ist - wie der Name erahnen lässt - spitz, in Kombination mit Pintail Gummiködern schießen sie durchs Wasser wie ein Dartpfeil und verführen so speziell Barsche zum Anbiss, die sich im Mittelwasser aufhalten.
Football Jighead: Ihre Form erinnert an einen Football. Beim Grundkontakt kippen sie nicht seitlich weg, das führt in Kombination mit auftreibenden Gummiködern zu attraktiven Köderbewegungen in der Ruhephase. Gerade beim Vertikalfischen ist diese Form sehr beliebt
Micro Jighead: Micro Jigköpfe sind für kleine Gummiköder ausgelegt, sehr beliebt beim Ultralight Angeln mit Gummifischen auf Forelle, Barsch und Döbel. Hier ist die Bissrate oft besser als bei anderen Varianten.
Offset Jighead: Wenn Sie in stark verkrauteten oder hindernisreichen Gewässern angeln, sind Offset Jigköpfe oftmals die einzige Chance, den Gummifisch weedless zu präsentieren.
Rundkopf Jighead: Rundkopf Jigköpfe sind der Klassiker, sie sind universell einsetzbar, daher werden sie auch oft als Allround Jighaken bezeichnet.
Stand Up Jighead: Diese Jigköpfe stellen sich dank ihrer tellerartigen Kopfform am Gewässergrund auf, dadurch steht der Gummiköder schräg zum Grund und imitiert einen Fisch auf Nahrungssuche. Das funktioniert jedoch primär in stehenden Gewässern, bei stärkerer Strömung kippen sie trotzdem um. In Flüssen wären daher eher die Rundjigköpfe eine gute Wahl. Stand Up Jigköpfe können auch gut mit Creature Baits kombiniert werden. Ein Gummikrebs z.B. steht dann vom Gewässergrund ab, seine schwimmenden Scheren imitieren einen sich verteidigenden Krebs.
Vertical Jighead: Beim Vertikalangeln verwendet man oft Vertical Jigheads, d.h. Jigköpfe mit einer Form, die einem Fischkopf ähnelt, oftmals werden sogar Details wie Augen eingearbeitet. Idealerweise haben sie eine zusätzliche Öse auf der Oberseite. Da die Köder beim Vertikalangeln meist größer sind, erlaubt diese Zusatz-Öse, den benötigten Stinger einfach zu befestigen. Manche Vertical Jigheads haben eine weitere Öse auf der Unterseite, das gibt mehr Flexibilität, an welcher Stelle der Stinger befestigt wird.
Welches Gewicht sollte der Jigkopf haben?
Das optimale Gewicht des Jigkopfs ist von verschiedenen Faktoren abhängig
Strömung: In stärkeren Strömungen ist in der Regel ein schwererer Jigkopf erforderlich, um den Köder auf dem gewünschten Platz zu halten und zu verhindern, dass er zu schnell abgetrieben wird.
Schnurstärke: Die Dicke der Angelschnur beeinflusst den Widerstand im Wasser. Dickere Schnüre erzeugen mehr Widerstand und erfordern daher oft schwerere Gewichte, um den Köder an Ort und Stelle zu halten.
Tiefe des Gewässers: Je tiefer das Wasser, desto mehr Schnur muss ausgeworfen werden, und dies kann den Widerstand erhöhen. Das bedeutet, dass in tieferem Wasser oft schwerere Jigköpfe erforderlich sind.
Gewicht des Köders: Das Gewicht des Köders selbst kann auch einen Einfluss haben. Ein schwerer Köder erzeugt mehr Widerstand und erfordert daher einen größeren Jigkopf, um ihn am gewünschten Ort zu halten.
Windverhältnisse: Starke Winde können den Widerstand erhöhen und erfordern möglicherweise zusätzliches Gewicht, um den Köder zu stabilisieren.
Gewünschte Ködertiefe: Nicht nur die Gewässertiefe, auch die Tiefe, in der der Gummiköder gefischt werden soll, bestimmt die nötige Größe des Jigkopfes.
Das Ziel ist es, den Köder so präzise wie möglich zu platzieren und sicherzustellen, dass er in der gewünschten Tiefe und Position bleibt, um Fische anzulocken. Experimentieren Sie mit verschiedenen Jigkopfgrößen, um die optimale Kombination für Ihre Angelsituation herauszufinden.
Aus welchen Materialien werden Jigköpfe gefertigt?
Bei Jigköpfen haben sich drei Materialien bewährt:
Blei: die meisten Jigkopf-Gewichte sind aus Blei gefertigt. Das Material ist gleichermaßen beliebt wie günstig. Aus Nachhaltigkeitsgründen steht es jedoch auch oft in der Kritik, da nicht selten Jigköpfe abreißen und auf dem Gewässergrund landen. Der Trend geht daher zu bleifreien Alternativen.
Tungsten: Tungsten, auch Wolfram genannt, hat eine höhere Dichte als Blei, was zur Folge hat, dass das Zielgewicht bereits mit kleineren Jigköpfen erreicht werden kann. Tungsten ist jedoch meist etwas teurer als Blei.
Zink(-Legierung): Jigköpfe aus Zink sind oft nur gering teurer als die Blei-Varianten. Ein entscheidender Nachteil ist jedoch ihre im Vergleich zu Blei und Tungsten sehr geringe Dichte. Das heißt, dass die Jigköpfe entsprechend größer konstruiert werden müssen, um auf das Zielgewicht zu kommen. Daher wird dieses Material meist nur für Jigköpfe bis maximal 14 g verwendet, höhere Gewichte würden schnell zu klobig und unproportional im Zusammenhang mit dem Gummiköder.
Welches Hakengröße sollte der Jigkopf haben?
Die Hakengröße ist von der Größe des Gummifisches abhängig. Die nachfolgende Auflistung dient der groben Orientierung, zumal die Hakengrößen herstellerseitig nicht genormt sind und von Hersteller zu Hersteller etwas unterschiedlich ausfallen können.
- Köderlänge 3,0 – 5,0 cm: Hakengröße 3 bis 2
- Köderlänge 5,5 - 7,0 cm: Hakengröße 1 – 1/0
- Köderlänge 7,5 – 9,0 cm: Hakengröße 2/0 – 3/0
- Köderlänge 9,5 – 13,0 cm: Hakengröße 3/0 – 4/0
- Köderlänge 14,0 – 19,0 cm: Hakengröße 5/0 – 6/0
- Köderlänge 20,0 – 24,0 cm: Hakengröße 6/0 – 7/0
- Köderlänge 25,0 - 28,0 cm: Hakengröße 7/0 – 9/0
- Köderlänge 30 cm und mehr: Hakengröße ab 9/0
Bei der Hakengröße sollte zudem berücksichtigt werden, ob ein Stinger zum Einsatz kommt oder nicht. Wenn ja, wäre eher ein etwas größerer Haken zu wählen. Das Gleiche, wenn auf einen großen Zielfisch geangelt werden soll: je größer der Haken, desto kräftiger auch meist der Hakendraht. Oftmals ist es zu empfehlen, hier bewusst eine Größe größer zu wählen.
Was ist eine Köderrassel und wofür wird sie verwendet?
Eine Köderrassel, auch als Lockrassel oder Bait Rattle bezeichnet, wird in Gummiködern, insbesondere Gummifischen eingefügt, um Geräusche zu erzeugen und die Aufmerksamkeit von Raubfischen zu erregen. Köderrasseln erhöhen die Attraktivität eines Köders und somit auch die Chancen auf einen Fan, daher sind sie sehr beliebt bei Raubfischanglern.
Eine typische Köderrassel besteht aus zwei kleinen, harten Kunststoff- oder Metallteilen, die im Inneren des Köders platziert werden. Diese Teile sind so gestaltet, dass sie beim Bewegen des Köders miteinander kollidieren und ein klickendes oder rasselndes Geräusch erzeugen. Dieses Geräusch kann Fische anlocken, indem es den Eindruck erweckt, dass sich Beute in der Nähe befindet oder dass der Köder lebendig ist.
Die Vorteile von Köderrasseln:
Erhöhung der Attraktivität: Das klickende oder rasselnde Geräusch kann neugierige Raubfische anziehen, die in der Nähe sind und den Köder genauer untersuchen möchten.
Reizung des Jagdinstinkts: Das Geräusch kann den natürlichen Jagdinstinkt von Raubfischen auslösen und sie dazu veranlassen, den Köder aggressiver zu attackieren.
Bessere Wahrnehmbarkeit: In trüben Gewässern oder bei schlechten Sichtverhältnissen können Köderrasseln dazu beitragen, dass der Köder von Fischen besser wahrgenommen wird.
Köderrasseln sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich und können je nach Bedarf in unterschiedliche Angelköder integriert werden. Sie sind besonders nützlich beim Angeln auf Raubfischarten wie Hecht, Zander, Barsch und Forelle, die oft auf akustische Reize reagieren. Angler experimentieren oft mit verschiedenen Arten von Köderrasseln, um herauszufinden, welche in ihrer speziellen Angelsituation am effektivsten sind.